Bernhard Studer
glaubt, dass sich der Mensch selbst von jeder Art Leid heilen kann.
Ein 18-jähriger Thurgauer hat sich einen Traum verwirklicht und dreht momentan in Weinfelden seinen eigenen Science-Fiction-Film. Der Kurzfilm soll noch in diesem Jahr im Kino zu sehen sein.
Region Weinfelden ist seit vergangener Woche Schauplatz eines grossen Projekts. Der Thurgauer Noa Röthlisberger dreht in seiner Heimatstadt zurzeit den Kurzfilm «Stiller Planet». Neben dem Spital und einer Wohnung wird auch auf einem Bauernhof mit Kamera und Mikrofon hantiert. Über zwanzig Jugendliche aus dem ganzen Land sind am Dreh beteiligt, das Durchschnittsalter der Crew liegt unter 18 Jahren. Der Weinfelder Noa Röthlisberger mach zurzeit seine Ausbildung als Logistiker bei der Schweizerischen Post.
Mit der Produktion des rund zwanzigminütigen Kurzfilms geht für Noa Röthlisberger nach eigener Aussage ein Traum in Erfüllung. Genauso wie sein Vorbild Christoph Nolan (Interstellar, Inception, Batman) hatte auch er schon früh Kontakt mit Kameras. «Die Leidenschaft für bewegte Bilder war bei mir schon als Kind vorhanden», so der Pöstler-Lehrling. Bereits seit mehr als einem Jahr arbeitet Röthlisberger schon am Projekt. Wie sein Kollege Nils Feigenwinter erklärt, war vor allem die Finanzierung eine Herausforderung: «Wir haben viel Zeit gebraucht, um an das nötige Geld zu kommen. Mit der Hilfe von Stiftungen, Privatpersonen und Crowdfunding haben wir es schliesslich doch geschafft.» Rund 30'000 Franken beträgt das stattliche Budget für «Stiller Planet». Löhne werden der Crew aber trotzdem keine bezahlt. «Teuer ist vor allem das Equipment und die aufwendigen Requisiten», so Röthlisberger. Auch das Unterhaltungsunternehmen «Alas Entertainment» unterstütze das Projekt. Die Firma wird die Geschichte sogar lizenzieren.
Die Geschichte rund um «Stiller Planet» spielt im Jahr 2030. Alan Lipperhey ist 22 Jahre alt, macht sein Praktikum beim Raumfahrt-Konzern WRO und darf aufgrund seiner überragenden Intelligenz bereits seinem eigenen Projekt nachgehen. Er möchte ein innovatives Teleskop entwickeln, mit welchem er tiefer als je jemand vor ihm in das Weltall schauen kann. Als Alan in einer Nacht an seinem Teleskop tüftelt, ereignet sich eine Explosion und der junge Wissenschaftler muss notfallmässig ins Spital eingeliefert werden. Sein Projekt wird deshalb von der WRO nicht mehr weiter unterstützt. Seine jüngere Arbeitskollegin Seraya hilft Alan jedoch in dieser schwierigen Phase und zeigt ihm auf, weshalb es sich lohnt, für einen Traum einzustehen. Doch Seraya verbirgt ein düsteres Geheimnis. Wer jetzt denkt, dass Drehbuch sei simpel, liegt falsch. Die ganze Geschichte ist durchdacht und enthält viele Verstrickungen. Auch die Namen haben Röthlisberger und sein Team nicht dem Zufall überlassen: «Alan bezieht sich auf Alan Shepard, den fünften Menschen auf dem Mond», so der 18-Jährige.
Die Dreharbeiten sollen voraussichtlich diesen Sonntag abgeschlossen sein. Laut Feigenwinter soll der Science-Fiction-Film bereits im Herbst oder Winter dieses Jahres erstmals gezeigt werden. Die grosse Premiere wird in Weinfelden stattfinden. «Passend zum Drehort», wie Feigenwinter erklärt. Auch in Frauenfeld könnte der Film möglicherweise zu sehen sein: «Es wäre natürlich toll, wenn wir mit weiteren Kinos zusammenarbeiten würden. Wir können uns gut vorstellen, 'Stiller Planet' in besondere Events einzubetten.»
Janine Sennhauser
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